Was schreibe ich in eine Beileids-Karte? Vielleicht warst du schon einmal in der Situation: Du wolltest schriftlich dein Beileid bekunden, hast eine Karte gefunden, die dir gefĂ€llt und sitzt nun vor der weiĂen Leere der beiden Innenseiten. Auf einmal fehlt die Inspiration.. Was schreibe ich nur? Insbesondere in so einer sensiblen Situation beschĂ€ftigen wir uns sehr damit, wie diese Karte ankommen wird. Man möchte einfach nichts Falsches âsagen.â Um das zu vermeiden kannst du als Auftakt auch meinen BLOG-Post zum Thema Was Trauernden nicht hilft lesen.
Hier habe ich mal ein paar Tipps, aufgeschrieben, wie du an das Schreiben herangehen kannst:
Eine Beileids-Karte schreiben
- Lege die schöne Karte erstmal beiseite und schnapp dir deinen Block. So kannst du mit den Worten erstmal experimentieren und wenn du doch noch etwas Àndern möchtest, musst du nicht eine neue Karte besorgen.
- Auch wenn du schon SĂ€tze im Kopf formuliert hast, schreibe sie erst einmal auf Papier oder in dein Notizbuch und schau wie sie wirken, wenn du es schwarz auf weiĂ vor dir siehst.
- Lies die Worte nach dem Schreiben laut vor, auch dadurch kannst du ĂŒberprĂŒfen, ob der Inhalt stimmig ist. Ggf. fĂ€llt dir durch das laute Lesen auch auf, warum es fĂŒr dich noch nicht rund ist.
- Schreibe aus dem Herzen heraus. Schreibe ganz ehrlich, was der Verlust dieses Menschen bei dir ausgelöst hat. Damit meine ich nicht, dass du die EmpfĂ€ngerIn deiner Zeilen mit deinen Emotionen ĂŒberschwemmst oder ALLES zum Ausdruck bringst was du ĂŒber den verstorbenen Menschen gedacht und gefĂŒhlt hast. Das wĂ€re zuviel Information! Es geht einfach darum, dass du grundsĂ€tzlich ehrlich bist.
- Wenn du âganz sprachlosâ bist , schreibe ruhig auch das. âEs fĂ€llt mir so schwer in Worte zu fassen, was die Nachricht.. in mir ausgelöst hat..â
- Wenn möglich oder angemessen, skizziere eine schöne Erinnerung, die du an den Verstorbenen / die Verstorbene in dir trĂ€gst. âIch erinnere mich so gerne an,.. sie hat immer so voller Freude vonâŠâ Solche SĂ€tze sind fĂŒr Angehörige wohltuend, denn sie spĂŒren, dass der Mensch nicht vergessen wird, dass Erinnerungen lebendig bleiben.
- Schreibe niemalsâŠ
- dass du weiĂt, wie die Angehörigen sich gerade fĂŒhlen
- was sie tun sollen, um diese Zeit zu ĂŒberstehen
- wofĂŒr sie dankbar sein können / sollten
- diesen Verlust mit anderen Verlusten vergleichen
- Du kannst dein MitgefĂŒhl ausdrĂŒcken, indem du zum Beispiel schreibst: âIch kann nur beginnen mir vorzustellen, wie es dir gerade geht⊠oder: Ich kann nur ahnen, wie sehr du⊠vermisst.“ Das Wort âvorstellenâ lĂ€sst Raum fĂŒr das ganz persönliche, individuelle, NICHT vorhersehbare emotionale Empfinden des EmpfĂ€ngers deiner Zeilen. Die Formulierung âIch weiĂ..â lĂ€sst keinen Raum und es ist sehr wahrscheinlich, dass die EmpfĂ€ngerin sich nicht gesehen fĂŒhlt.
- Nimm dir Zeit und wenn du nicht sicher bist, schau dir deine Zeilen ein paar Stunden spÀter nochmal an, das hast du einen frischen und unverstellten Blick.
- Bei Fragen vereinbare gerne ein GesprÀch mit mir: https://calendly.com/i-klie ioder besuche meine Seite: www.loslassenlernen.com

